Samstag, 29. Mai 2010

29. Mai Survival of the Fittest

Die Hartgesottenen stehen um fünf Uhr auf und begeben sich auf die Reise zum Mosesberg, während die übrige Gruppe sich noch den Träumen vom Delfinschwimmen und dem Unterwasserobservatorium hingibt. Diese Träume verwirklichen sich bald und Delfinschwimmen soll ja auch glücklich machen, vor allem dann ,wenn man vorher ausgeschlafen hat. Vor das Delfinschwimmen hat der Herr allerdings die sachliche Information im Unterwasserobservatorium gesetzt. Hier die bildlichen Eindrücke:


Einer kam durch: Von den neun Wagemutigen schaffte es einer auf den Gipfel des Mosesbergs. Die Anderen gaben sich mit der Besichtigung des Klosters zufrieden. Die Exkursion erbrachte im Hinblick auf bildungspolitische Gebote, Leitbilder und Bildungsstandards allerdings keine neuen Erkenntnisse.

28. Mai In der Wüste

Am frühen Morgen sagen wir unserer Abrahamsherberge ade und begeben uns durch einen Checkpoint aus den Palästinensischen Autonomiegebieten zurück nach Israel. Wir nehmen Tati in Jerusalem auf, sinken unter den Meeresspiegel (ca. 500m) und steigen dann auf die Felsenfestung Mazada. Sie steht als Symbol für die Widerstandskraft der Zeloten, aber auch des heutigen Staates. Mehr und mehr sieht man die Zeloten in der heutigen Diskussion nicht mehr ganz so heroisch und unkritisch, so erklärt uns Tati.
Nach diesem Gipfelsturm brauchen wir ein kühlendes Bad im Toten Meer, bevor es vollends durch intensive Wassernutzung verschwindet. Schon jetzt rückt das Ufer von Jahr zu Jahr vor, weil das kostbare Jordanwasser für die Landwirtschaft abgezapft wird.
Nach 200 km Fahrt erwartet uns ein quirlig lautes Eilat -die fun city Nr. 2 Israels- am Sabbatabend. Das Hotel brummt, wir weichen aus an den Strand, wo es aber kaum ruhiger ist. Die Nacht ist kurz für eine Gruppe fest Entschlossener, die die Gelegenheit nutzt, um von hier auf die Sinaihalbinsel nach Ägypten und dort zum Katharinenkloster zu fahren.

Donnerstag, 27. Mai 2010

27. Mai In Palästina

Trotz vollem Programm und kurzer Nächte ist die Stimmung schon am frühen Morgen sehr gut. Wir besuchen die Schule Thalita Kumi und führen ein Gespräch mit dem Schulleiter Dr. Georg Dürr, der nach vielen Jahren hier in Beit Jala im Sommer in Pension nach Tübingen geht. Was war sein schönstes Erlebnis? Wenn er die Kinder, die Geige lernen, ihre ersten Stücke spielen sieht und sie mit den Füßen in der Luft wedeln, weil sie nicht bis zum Boden reichen, das ist für ihn besonders schön. Musik spielt für den Mathematiklehrer eine große Rolle. Der Chor von Thalita wirkte bei der Ostermesse in Jerusalem, die in der ARD übertragen wurde, mit. Allerdings hatten die Schüler große Schwierigkeiten, eine Reiseerlaubnis zu bekommen. Wo heute eine Mauer trennt, gab es früher viel mehr Gemeinsamkeit.Ein Teil der Reisegruppe mit Dr. Duerr (Mitte) im Garten der Schule.
Die Schule bietet ihren Schülern Unterricht in Arabisch, Englisch und Deutsch und hat ein anerkannt hohes Niveau, sodass sogar hohe Beamte und Ministerder palaestinensischen Autonomiebehoerde ihre Kinder hierher schicken. Die Tourismusministerin ist selbst ehemalige Schuelerin. Für diese Woche erwartet Dr. Dürr den Besuch von Herrn Minister Rau aus Baden-Württemberg.
Wir lassen grüßen und fahren weiter an die Universität von Bethlehem, wo wir uns über die Lehrerausbildung in den Palästinensischen Gebieten informieren. Der Dekan der erziehungswissenschaftlichen Fakultät Herr Ruzbek Sleibi steht uns Rede und Antwort.

Hier in Palästina, wie übrigens in Israel auch, gehört die Lehrerausbildung für die Vorschule selbstverständlich in den Hochschulbereich. Man pflegt intensive internationale Kontakte. Wenn Herr Sleibi drei Wünsche frei hätte, würde er sich zunächst einmal ein höheres gesellschaftliches Ansehen für die Lehrer wünschen. Des weiteren die Umsetzung moderner Unterrichtsmethoden. Der Besuch endet mit einer Einladung zum Sommercamp und einem Rundgang durch den sehr schönen und gepflegten Campus.
Wir gehen zu Fuß den Berg hinunter zur Geburtskirche. Gegenüber nehmen wir im Lokal von Monikas Mann (im Bild bei der Erläuterung der landestypischen Speisen) unser Mittagsmahl ein, bevor es weiter zur Besichtigung der Geburtskirche geht. Hier zeigt uns Monika den Blick durch das Schluesselloch aus der Nachbarkirche in die Geburtsgrotte. Es ist nicht nur hier gut, kindige Reisefuehrer zu haben.

Mittwoch, 26. Mai 2010

26. Mai Jerusalem and beyond - Hebron

7.15 Uhr und trotzdem freundliche Gesichter. Wir verlassen die Altstadt, um zum David Yellin Teacher College zu fahren. Dort informiert uns Michal Groshczini und ihre Kollegin Ruth Bar-Sinai über die Konzeption der Lehrerausbildung am College. Umgang mit Vielfalt sowie internationale Kooperationspartner (Holland, Nowegen und Irland) bilden die Grundlage für eine nachhaltige Lehrerausbildung. Dr. Michael Yuval führt uns durch den Lehrgarten des College, in dem ein Schwerpunkt auf Umweltschutz und schonenende Landwirtschaft gesetzt wird. David Yellin besteht seit 100 Jahren, also länger als der Staat Israel und war das erste College, an dem auf Hebräisch unterrichtet wurde. Im übrigen war die Unterrichtssprache auch Deutsch, z.B. am Technion in Haifa..
Anschließend führt uns die Reise weiter ins geteilte und politisch spannungsgeladene Hebron, wo wir uns mit Sophia, einer Mitarbeiterin von EAPPI (Ecumenical Accompaniers of the People in Palestine and Israel), einer Menschenrechtsorganisation, treffen. Sie führt uns durch den Markt nach H2, dem Stadtteil, indem radikale nationalreligiöse Juden ein Provokationspotential fuer die 120000 arabischen Einwohner darstellen. Nach dem Mittagessen geht es weiter in die Ibrahimi-Mosche, dem Grab der Patriarchen. Hier die Reisegruppe in angepasster (Ver-)Kleidung, sowie das Grab von Rebekka, der Frau des Isaak.

Den Abschluss des Tagesprogramms bildet der Besuch des Flüchtlingslagers Deheishe, wo wir mit den besonderen Problemen der Bewohner konfrontiert werden.

Der Abend findet seinen Ausklang auf der wunderschönen Terrasse von Abrahams Herberge bei Gesprächen und Wein aus der Region Bethlehem. Wir treffen eine Gruppe aus Deutschland, die zur Eröffnung des Kulturzentrums im Flüchtlingslager Jenin mit Marcus Vetter, dem Regiseur des Films Das Herz von Jenin angereist ist. Ein musikalischer Teilnehmer unterhält uns mit Gitarrenmusik.

Dienstag, 25. Mai 2010

25. Mai Jerusalem intensiv

Ende des Programms 22.30 Uhr, Zeit für den Blog. Was ist heute passiert. Geweckt von einem wunderschönen Morgen erleben wir unseren ersten Programmpunkt im Schmidt Girls College. Nach einem informativen Einführungsvortrag durch Schulleiter Nikolaus Kircher sehen wir die Klasse 8 in Mathematik: unterrichtet von einem jungen deutschen Lehrer Herrn Edinger, der am Seminar Stuttgart ausgebildet wurde.
Es schließt sich eine Führung durch die Altstadt an: Tempelberg, St. Annakirche, Via Dolorosa und schließlich die Grabeskriche (in östlicher Tradition Auferstehungskirche genannt).










Danach ist eine Stärkung angesagt am vertrauten Falaffel-Stand im Muristan.

Anschließend führt uns Tati in bewährter Weise durch das Museum und die Gedenkstätte YadVashem. Nach dem Abendessen widmen wir uns einem an israelischen und deutschen Schulen wichtigen Thema: der Gewaltprävention. Georg Rössler, Direktor des S.O.S. Zentrums für Gewaltstudien in Israel e.V., und sein Mitarbeiter Tobias machen uns in handlungsorientierter Form mit ihrer Konzeption bekannt. Der Tag endet zu später Stunde im schönen Garten unseres Gästehauses.
Der morgige Tag beginnt um 5.30 Uhr Ortszeit.

Montag, 24. Mai 2010

24. Mai Gut - aber früh - angekommen

Nach gutem Flug früh und müde angekommen erquicken wir uns am Strand von Tel Aviv. Wir warten auf das Frühstück im Leonardo Plaza und auf den Transfer nach Jerusalem. Ein ganz kurzer Sprühregenschauer lässt nur ganz ganz kurz das Verlangen nach dem Zuhause gebliebenen Regeschirm aufkommen. Nach einem guten Frühstück erreichen wir nach kurzer Fahrt und einem zu kurzen Nickerchen im Bus Jerusalem. Und da ging es erst richtig los.


Unsere Reiseleiterinnen Tati Weiss und Monika Hazboun beratschlagen das weitere Vorgehen. Wir begeben uns auf den Weg vom Ölberg über den Garten Gethsehmane durch das Kidrontal und betreten durch das "Abfalltor" die Altstadt von Jerusalem.

Unsere Alliah führt bei ungewohnt glühender Sonne vorbei an der Klagemauer zur Herberge. Dort heißt es ausruhen, bevor wir uns mit den Vertretern der Aktion Sühnezeihen treffen. In der intensiven Diskussion stellen uns Katharina von Münster und die Volontäre Friedriecke, Davide und Felix ihre Arbeit, unter anderem mit Holocaustüberlebenden wie Ester Golan. dar.

Nach stärkenden Abendessen diskutieren wir noch zu später Stunde mit Frau Khano (Bild unter zweite v.l.) von der Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem über ihre Erfahrungen bei einem Schulprojekt mit 15 israelischen, jordanischen und palästinensischen Schulen, von denen wir zwei besuchen werden.
Der Abend findet seinen Abschluss bei einem Gang zur nächtlich beleuchteten und immer noch sehr belebten Klagemauer ... und dann im Bett.

Wir grüßen ganz herzlich unsere beiden Teilnehmer, die leider erkrankt sind und deshalb nicht mitfahren konnten. Wir wünschen gute Besserung. Sicherlich klappt es das nächste Mal.

Samstag, 22. Mai 2010

Gute Reise

LH 690 ab Frankfurt 23. Mai 2010 22.25
Ankunft in Tel Aviv 24. Mai 03.20 Uhr Ortszeit