Donnerstag, 27. Mai 2010

27. Mai In Palästina

Trotz vollem Programm und kurzer Nächte ist die Stimmung schon am frühen Morgen sehr gut. Wir besuchen die Schule Thalita Kumi und führen ein Gespräch mit dem Schulleiter Dr. Georg Dürr, der nach vielen Jahren hier in Beit Jala im Sommer in Pension nach Tübingen geht. Was war sein schönstes Erlebnis? Wenn er die Kinder, die Geige lernen, ihre ersten Stücke spielen sieht und sie mit den Füßen in der Luft wedeln, weil sie nicht bis zum Boden reichen, das ist für ihn besonders schön. Musik spielt für den Mathematiklehrer eine große Rolle. Der Chor von Thalita wirkte bei der Ostermesse in Jerusalem, die in der ARD übertragen wurde, mit. Allerdings hatten die Schüler große Schwierigkeiten, eine Reiseerlaubnis zu bekommen. Wo heute eine Mauer trennt, gab es früher viel mehr Gemeinsamkeit.Ein Teil der Reisegruppe mit Dr. Duerr (Mitte) im Garten der Schule.
Die Schule bietet ihren Schülern Unterricht in Arabisch, Englisch und Deutsch und hat ein anerkannt hohes Niveau, sodass sogar hohe Beamte und Ministerder palaestinensischen Autonomiebehoerde ihre Kinder hierher schicken. Die Tourismusministerin ist selbst ehemalige Schuelerin. Für diese Woche erwartet Dr. Dürr den Besuch von Herrn Minister Rau aus Baden-Württemberg.
Wir lassen grüßen und fahren weiter an die Universität von Bethlehem, wo wir uns über die Lehrerausbildung in den Palästinensischen Gebieten informieren. Der Dekan der erziehungswissenschaftlichen Fakultät Herr Ruzbek Sleibi steht uns Rede und Antwort.

Hier in Palästina, wie übrigens in Israel auch, gehört die Lehrerausbildung für die Vorschule selbstverständlich in den Hochschulbereich. Man pflegt intensive internationale Kontakte. Wenn Herr Sleibi drei Wünsche frei hätte, würde er sich zunächst einmal ein höheres gesellschaftliches Ansehen für die Lehrer wünschen. Des weiteren die Umsetzung moderner Unterrichtsmethoden. Der Besuch endet mit einer Einladung zum Sommercamp und einem Rundgang durch den sehr schönen und gepflegten Campus.
Wir gehen zu Fuß den Berg hinunter zur Geburtskirche. Gegenüber nehmen wir im Lokal von Monikas Mann (im Bild bei der Erläuterung der landestypischen Speisen) unser Mittagsmahl ein, bevor es weiter zur Besichtigung der Geburtskirche geht. Hier zeigt uns Monika den Blick durch das Schluesselloch aus der Nachbarkirche in die Geburtsgrotte. Es ist nicht nur hier gut, kindige Reisefuehrer zu haben.

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