Montag, 2. August 2010

Nachtreffen und weiteres


Beim Nachtreffen wurden die Erlebnisse vertieft, Gedanken ausgetauscht, kulinarisch und visuell genossen. Es entstanden bisher

Sonntag, 13. Juni 2010

Nachlese

Eine erste Nachlese ergab, unbeschadet des ins Auge gefassten Nachtreffens, folgende visuelle Eindrücke der Reise:

BAK-Israelstudienreise 2010 Teil 1 (9 Minuten).
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BAK-Israelstudienreise2010 Teil 2 (6 Minuten)


kontrovers

Wenig Zeit? Bei 8 anfangen.

KONTROVERS - also gegeneinander gerichtet oder widersprüchlich können die Nachrichten der letzten Tage genannt werden. Nachdem wir aus ShaarHaNegev nach Tel Aviv gekommen waren, erbrachte die Presseschau (nur FAZ und SZ aus Zeitgründen) am ersten Morgen eindeutig zwei Prügelknaben: den zurückgetretenen Bundespräsidenten Köhler und Israel wegen der Ereignisse vor der Küste des Gazastreifens.

Dort waren mehrere Schiffe mit Hilfslieferungen in internationalen Gewässern gestoppt worden, wobei neun Todesopfer zu beklagen waren. Hierzu gibt es kontroverse Sichtweisen und auf jeder Seite Menschen, die absolut von ihrer Sicht der Dinge überzeugt sind.

Verschiedene Sichtweisen werden deutlich in mehreren Hinweisen, die mir zugeschickt wurden:

1. Eine satirische Kritik an den humanitären Absichten der "Friedensflotte" mit eingespielten Videodokumentationsclips (inzwischen urheberrechtlich gesperrt http://www.youtube.com/watch?v=qQ66qEl-fqo , aber doch noch erreichbar unter (Rechtsklick öffnen in einem Tab):
http://www.youtube.com/watch?v=3W48BCCd_w8&feature=related

2. Eine Rede des Direktors von UNWatch, Hillel Neuer, aus 2007, die auf die Einseitigkeit der UN in Sachen Israel hinweisen soll (mit deutschen Untertiteln). Neuer benennt die Verbrechen arabischer Machthaber, die von den UN nicht thematisiert werden.
http://www.overstream.net/view.php?oid=touri7ezafe6


Bei allem Respekt vor NGOs (Nichtregierungsorganisationen als Teil einer globalen Zivilgesellschaft) muss allerdings auch der Standpunkt von UNWatch kritisch gewürdigt werden , vor allem in Hinblick auf die irreführende Darstellung der UN-Episode als zensiert, und das geschieht hier:
http://www.rightweb.irc-online.org/profile/neuer_hillel

3. Eine Äußerung des diesjährigen Preisträgers des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, David Grossman.

"Ja, David Grossman hat eben erst die israelische Militäraktion gegen die Schiffe, die vergeblich die Gaza-Blockade durchbrechen wollten, als "Torheit" und "Verbrechen" kritisiert. Aber er hat dabei die Erklärungen einger "Friedensaktivisten" unter den Passagieren, in denen von der Zerstörung Israels die Rede war, nicht unerwähnt gelassen. Er hat nur hinzugefügt: " Meinungsäußerungen solcher Art werden, soweit bekannt, noch nicht mit der Todesstrafe bestraft."SZ, 11. Juni 2010) Guardian 1 June 2010

4. Eine recht abgewogene Sicht gibt Chaim, ein Jude aus Deutschland.

5. A propos Grossman und der Friedenspreis des deutschen Buchhandels für "Eine Frau auf der Flucht vor einer Nachricht" einem Roman, in dem es um die trauriger Realität im Nahen Osten geht. In diesem Zusammenhang sollte auch die Reaktion Grossmans auf den Tod des eigenen Sohns beim Libanonkrieg 2006 einbezogen werden.

6. Die Diskussion um die Friedensflotte hat auch Bruchsal.org, eine lokale Netzzeitung, erreicht: hier.

7. Eine arabische Sicht von Faten Mukarker finden Sie hier.

8. Und last but not least - wer wenig Zeit hat sollte unbedingt hier anfangen- Islamisten oder Freiheitshelden, Stephanie Doetzer freie Autorin mit Sitz in Katar auf der Web-Plattform Quantara, einer Seite des Außenministeriums, die sich dem Dialog mit der isalmischen Welt verschrieben hat. Bis vor kurzem arbeitete Frau Doether als Fernsehjournalistin für Al Jazeera, davor als Redakteurin und Reporterin beim SWR.

Tja, nicht ganz einfach zu einer eigenen Meinung zu kommen.

Und wie sieht nun die Situation insgesamt aus? So?

Ein Skorpion und ein Frosch treffen sich an einem breiten Grenzfluss. Sagt der Skorpion zum Frosch: „Du Frosch, sieh mal: ich kann nicht schwimmen, würde aber unheimlich gerne auf de andere Seite des Flusses. Deswegen wäre es unheimlich hilfreich, wenn Du mich auf den Rücken nehmen könntest, um mit mir zum anderen Ufer zu schwimmen.“ Antwortet der Frosch: „Ich bin doch nicht dumm! Wenn ich mit Dir über den Fluss schwimme, dann wirst Du mich sicherlich stechen, kaum dass wir die Mitte des Flusses erreicht haben... Dann geh ich unter und ertrinke.“ Erwidert der Skorpion: „Sieh mal Frosch. Warum sollte ich das denn tun. Denn dann gehe ich mit Dir unter und ertrinke ebenso!“ Der Frosch überlegt kurz und nimmt dann den Skorpion auf den Rücken um loszuschwimmen. Kaum haben die beiden die Mitte des Flusses erreicht, als der Skorpion tatsächlich zusticht.
Noch während des Untergehens sagt der Skorpion zum Frosch: „Willkommen im Nahen Osten!“

oder so

Wer im Nahem Osten wohnt (oder reist) und nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.

bzw. so

Natürlich kann man keine Pläne für das Unerwartete schmieden. Aber man muss damit rechnen. Es ist irrational, das Irrationale nicht zu berücksichtigen.
(Uri Avneri in seinem Newsletter "Eine Fantasie")

Hauptthema für Uri Avneri, dessen Biographie nachzulesen sich allemal lohnt, während der Flotilla-Affäre ist nicht die Flottilla, sondern die verweigerte Einreise von Noam Chomski nach Israel: Halleluja, die Welt ist gegen uns.
In seinem neuesten Newsletter Der Blitz (19. Juni 2010 mit einer Anspielung auf den Verteidigungsminister Ehud Barak auf Hebräisch Blitz) schildert er die bröckelnde Unterstützung Israels weltweit, was er als Anlass für einen massiven Friedensappell nutzt, aber genauso gut als Motiv für überzogene Sicherheitsmaßnahmen verstanden werden kann. Avneri liefert auch Fragen für eine geforderte Untersuchung.

Und hier die Stellungnahme Chomskis, interviewt vom israelischen Fernsehsender Channel 2:
http://www.youtube.com/watch?v=9ES5HEfmUXk

In einer aktuellen Stunde befasste sich auch der Bundestag mit der Materie:
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2010/30113864_kw23_de_konvoi/index.html

Und zum Schluss noch einmal (siehe Vorbereitungen 2: 23. April 2010) der Verweis auf Israel kurzgefasst (S. 122-126) Nachdenken über Israel als Projektionsfläche / Unterschiedliche Wahrnehmung (Gisela Dachs) von der Bundeszentrale für politische Bildung (4 MB). Der Download lohnt sich.

Doch nicht der Schluss. Am 3. Juli meldet sich Avnery mit einem neuen Newsletter Ein Besenstiel kann schießen und sagt folgendes:

Die meisten Kritiker Israels – besonders im Ausland - sehen das Land als einen eindimensionalen Monolith. Sie sehen alle seine (jüdischen) Bürger im Parademarsch hinter ihrer rechten Regierung marschieren, die von einer dunklen Ideologie verzehrt, die Besatzung unterstützen, die Siedlungen bauen und die Kriegsverbrechen begehen. Dies ist übrigens ein Spiegelbild der Bewunderer Israels in der Welt, die Israel auch als eindimensionalen Monolith sehen: alle Bürger marschieren stolz hinter ihren tapferen und entschlossenen Führern – Binjamin Netanyahu, Ehud Barak und Avigdor Lieberman.

Die Wahrheit liegt weit von diesen beiden Karikaturen entfernt. Es genügt, wenn ein ausländischer Besucher ein paar Wochen in Israel verweilt und in Kontakt mit seiner Bevölkerung kommt, um zu sehen, dass die Realität viel, viel komplexer ist. (Tatsächlich wage ich zu sagen, dass jemand, der dies nicht getan hat, unmöglich verstehen kann, was hier geschieht.)

Dienstag, 1. Juni 2010

1. Juni Abschied

Unser letzter Tag in Israel beginnt mit einem Gesprächstermin um 9 Uhr -zu einer zivilen Zeit also- bei der deutschen Botschaft. In Abwesenheit des Herrn Botschafters sowie des Geschaeftstaegers Herrn Pruegel empfängt uns der politische Referent, Herr Niemann, und beantwortet sehr kompetent unsere Fragen, die sich natürlich in besonderer Weise mit der von uns gestern erlebten aktuellen Situation befassen. Anschließend führt uns Tati durch das alte Zentrum des 100jährigen Tel Aviv und zeigt uns besondere Leckerbissen der Bauhausgeschichte, die auf schicksalhafte Weise mit der deutsch-jüdischen Geschichte verknuepft ist.
Danach verabschieden wir uns von Tati und verbringen den Nachmittag und Abend in etwas wehmütiger Abschiedsstimmung, zufriedener Betrachtung der gesammelten Erfahrungen und Vorfreude auf ein Wiedersehen mit den Unsrigen.

31. Mai Shaar Ha Negev

Nachdem wir am Vortag bereits über die Wüstenerfahrung der Nabatäer gelernt hatten, begeben wir uns zuerst nach Avdat, einer Nabatäerstadt. Dieses Volk verstand sich vor 2000 Jahren allem darauf, die 2500 km lange Strecke vom Jemen bis zum Mittelmeer mit Karawanen zu überbrücken und die kostbaren Gewürze (Weihrauch und Mürrhe) durch die Wüste zu transportieren. Dabei wurden pro Tag ca. 30 bis 35 km zurueckgelegt. Die Nabatäer nutzen die 40 Millionen Jahre alten fossilen Wasservorräte unter der Wüste sowie speziell angelegte geheime Zisternen.

Das Kibbutz Sde Boker brachte uns näher an die Zeitgeschichte. Hier wurde der Staatsgründer und erste Präsident Israels, David Ben Gurion, nach seiner Zurruhesetzung durch eine knappe aber demokratische Abstimmung der Kibbuzgenossen (9 zu 8) aufgenommen, um seine politische Vision vorzuleben. Diese bestand in der Begrünung und Besiedelung des Negev. Im Gegensatz zu fast allen anderen Staatsoberhäuptern ließ Ben Gurion sich deshalb nicht auf dem Herzlberg in Jerusalem, sondern in der Wüste begraben. Hier sein Grab und das seiner Frau Pola mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Wüste Zin. Ben Gurion und Konrad Adenauer waren es, die die deutsch-israelische Verständigung einleiteten. Dazu kam Adenauer auch zu Besuch nach Sde Boker. Nach der Mittagspause werden wir mit den ganz aktuellen Problemen der Region konfrontiert. Auf dem Programm steht ein Besuch in der der Partnerregion des Landkreises Karlsruhe, in Shaar Ha Negev, Tor zum Negev. Dort versucht man in gewisser Weise auch heute die Vision Ben Gurions zu verwirklichen. Wir freuen uns darauf, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Alles ist gut, bis unsere Reiseführerin Tati uns erklärt, dass die Situation zwar normal, aber vor dem aktuellen Hintergrund der Ereignisse vor der Küste Gazas doch gespannt sei. Mehrere Schiffe mit Hilfslieferungen seien gestoppt worden, es sei zu Auseinandersetzungen und Toten gekommen. Damit sei eine Gegenreaktion in Form von Kassamraketen auf Sderot, unserem Ziel, nicht ausgeschlossen. Andererseits sei im Augenblick alles normal. Die Teilnehmer werden informiert, es wird diskutiert und entschieden. .... Wir fahren. Vor Ort begrüßen uns Eliahu Segal der Generalsekretär des Landkreises und Frau Dr. Ruth Eitan, Lehrerin am Sappir College. Wir haben am eigenen Leib erfahren, was es heißt, sich in einer gefährdeten Region aufzuhalten.
Unten die Gruppe bei der Besichtigung eines mit 40 cm dicken Betonmauern gesicherten Raumes.
Bernd Morlock, Eliahu Segal, der stellvertretende Landrat von Shaar Hanegev und Dr, Ruth Eitan nach der Übergabe eines Gastgeschenkes.

30.Mai Wieder in der Wüste

Nach einem Tag des Gipfelsturms und der Meereserforschung geht es wieder in die Wüste. Im Naturpark Timna nördlich von Eilat hatten schon die Ägypter Kupfer gewonnen. Wir bewundern die beeindruckende Wüstenlandschaft vom klimatisierten Bus aus. Bevor wir weiter in die Negev-Wüste eintauchen stärken wir uns in einem ökologisch betriebenen Kibbutz mit Käse und Wein.









Dann geht es weiter in den Makhtesh Ramon, eine überwältigende Naturerscheinung, entstanden durch den Einfluss von großen Wassermengen in der Wüste. Der Makhtesh ist 40 km lang und 13 km breit und entstand durch Erosion während Jahrmillionen von Winterniederschlägen. Das weiche Gestein unter der harten Oberfläche wurde weggespuelt worauf diese einbrach und zu der heutigen Bodengestalt führte.
Wir werden von Peter und Elisheva Buegel mit drei Jeeps sehr gefühlvoll durch die steilen und unwegsamen Strecken begleitet und mit ausführlichen Erklärungen versehen, bevor wir am Gästehaus Mizpe Ramon abgesetzt werden. Links unsere beiden Führer und rechts eine magmatische Intrusion, ein durch Erdbeben enstandener und mit glühender Magma aus dem Erdinneren gefüllter Spalt in der Erdkruste.






Peter und Elisheva sind selbst Urgestein, kommen als "Aussteiger" aus der Schweiz und Holland und leben schon seit 33 Jahren in Israel. Sie bringen uns den Makhtesh (Mörser) nahe und wecken in uns den Wunsch, selbst einmal hier zu wandern und nachts in der Wüste zu übernachten.

Morgendämmerung am Maktesh Ramon mit Steinböcken, dem Zeichen der israelischen Nationalparks.
Bilder von Flut und Wandern aus YouTube:

Samstag, 29. Mai 2010

29. Mai Survival of the Fittest

Die Hartgesottenen stehen um fünf Uhr auf und begeben sich auf die Reise zum Mosesberg, während die übrige Gruppe sich noch den Träumen vom Delfinschwimmen und dem Unterwasserobservatorium hingibt. Diese Träume verwirklichen sich bald und Delfinschwimmen soll ja auch glücklich machen, vor allem dann ,wenn man vorher ausgeschlafen hat. Vor das Delfinschwimmen hat der Herr allerdings die sachliche Information im Unterwasserobservatorium gesetzt. Hier die bildlichen Eindrücke:


Einer kam durch: Von den neun Wagemutigen schaffte es einer auf den Gipfel des Mosesbergs. Die Anderen gaben sich mit der Besichtigung des Klosters zufrieden. Die Exkursion erbrachte im Hinblick auf bildungspolitische Gebote, Leitbilder und Bildungsstandards allerdings keine neuen Erkenntnisse.

28. Mai In der Wüste

Am frühen Morgen sagen wir unserer Abrahamsherberge ade und begeben uns durch einen Checkpoint aus den Palästinensischen Autonomiegebieten zurück nach Israel. Wir nehmen Tati in Jerusalem auf, sinken unter den Meeresspiegel (ca. 500m) und steigen dann auf die Felsenfestung Mazada. Sie steht als Symbol für die Widerstandskraft der Zeloten, aber auch des heutigen Staates. Mehr und mehr sieht man die Zeloten in der heutigen Diskussion nicht mehr ganz so heroisch und unkritisch, so erklärt uns Tati.
Nach diesem Gipfelsturm brauchen wir ein kühlendes Bad im Toten Meer, bevor es vollends durch intensive Wassernutzung verschwindet. Schon jetzt rückt das Ufer von Jahr zu Jahr vor, weil das kostbare Jordanwasser für die Landwirtschaft abgezapft wird.
Nach 200 km Fahrt erwartet uns ein quirlig lautes Eilat -die fun city Nr. 2 Israels- am Sabbatabend. Das Hotel brummt, wir weichen aus an den Strand, wo es aber kaum ruhiger ist. Die Nacht ist kurz für eine Gruppe fest Entschlossener, die die Gelegenheit nutzt, um von hier auf die Sinaihalbinsel nach Ägypten und dort zum Katharinenkloster zu fahren.

Donnerstag, 27. Mai 2010

27. Mai In Palästina

Trotz vollem Programm und kurzer Nächte ist die Stimmung schon am frühen Morgen sehr gut. Wir besuchen die Schule Thalita Kumi und führen ein Gespräch mit dem Schulleiter Dr. Georg Dürr, der nach vielen Jahren hier in Beit Jala im Sommer in Pension nach Tübingen geht. Was war sein schönstes Erlebnis? Wenn er die Kinder, die Geige lernen, ihre ersten Stücke spielen sieht und sie mit den Füßen in der Luft wedeln, weil sie nicht bis zum Boden reichen, das ist für ihn besonders schön. Musik spielt für den Mathematiklehrer eine große Rolle. Der Chor von Thalita wirkte bei der Ostermesse in Jerusalem, die in der ARD übertragen wurde, mit. Allerdings hatten die Schüler große Schwierigkeiten, eine Reiseerlaubnis zu bekommen. Wo heute eine Mauer trennt, gab es früher viel mehr Gemeinsamkeit.Ein Teil der Reisegruppe mit Dr. Duerr (Mitte) im Garten der Schule.
Die Schule bietet ihren Schülern Unterricht in Arabisch, Englisch und Deutsch und hat ein anerkannt hohes Niveau, sodass sogar hohe Beamte und Ministerder palaestinensischen Autonomiebehoerde ihre Kinder hierher schicken. Die Tourismusministerin ist selbst ehemalige Schuelerin. Für diese Woche erwartet Dr. Dürr den Besuch von Herrn Minister Rau aus Baden-Württemberg.
Wir lassen grüßen und fahren weiter an die Universität von Bethlehem, wo wir uns über die Lehrerausbildung in den Palästinensischen Gebieten informieren. Der Dekan der erziehungswissenschaftlichen Fakultät Herr Ruzbek Sleibi steht uns Rede und Antwort.

Hier in Palästina, wie übrigens in Israel auch, gehört die Lehrerausbildung für die Vorschule selbstverständlich in den Hochschulbereich. Man pflegt intensive internationale Kontakte. Wenn Herr Sleibi drei Wünsche frei hätte, würde er sich zunächst einmal ein höheres gesellschaftliches Ansehen für die Lehrer wünschen. Des weiteren die Umsetzung moderner Unterrichtsmethoden. Der Besuch endet mit einer Einladung zum Sommercamp und einem Rundgang durch den sehr schönen und gepflegten Campus.
Wir gehen zu Fuß den Berg hinunter zur Geburtskirche. Gegenüber nehmen wir im Lokal von Monikas Mann (im Bild bei der Erläuterung der landestypischen Speisen) unser Mittagsmahl ein, bevor es weiter zur Besichtigung der Geburtskirche geht. Hier zeigt uns Monika den Blick durch das Schluesselloch aus der Nachbarkirche in die Geburtsgrotte. Es ist nicht nur hier gut, kindige Reisefuehrer zu haben.

Mittwoch, 26. Mai 2010

26. Mai Jerusalem and beyond - Hebron

7.15 Uhr und trotzdem freundliche Gesichter. Wir verlassen die Altstadt, um zum David Yellin Teacher College zu fahren. Dort informiert uns Michal Groshczini und ihre Kollegin Ruth Bar-Sinai über die Konzeption der Lehrerausbildung am College. Umgang mit Vielfalt sowie internationale Kooperationspartner (Holland, Nowegen und Irland) bilden die Grundlage für eine nachhaltige Lehrerausbildung. Dr. Michael Yuval führt uns durch den Lehrgarten des College, in dem ein Schwerpunkt auf Umweltschutz und schonenende Landwirtschaft gesetzt wird. David Yellin besteht seit 100 Jahren, also länger als der Staat Israel und war das erste College, an dem auf Hebräisch unterrichtet wurde. Im übrigen war die Unterrichtssprache auch Deutsch, z.B. am Technion in Haifa..
Anschließend führt uns die Reise weiter ins geteilte und politisch spannungsgeladene Hebron, wo wir uns mit Sophia, einer Mitarbeiterin von EAPPI (Ecumenical Accompaniers of the People in Palestine and Israel), einer Menschenrechtsorganisation, treffen. Sie führt uns durch den Markt nach H2, dem Stadtteil, indem radikale nationalreligiöse Juden ein Provokationspotential fuer die 120000 arabischen Einwohner darstellen. Nach dem Mittagessen geht es weiter in die Ibrahimi-Mosche, dem Grab der Patriarchen. Hier die Reisegruppe in angepasster (Ver-)Kleidung, sowie das Grab von Rebekka, der Frau des Isaak.

Den Abschluss des Tagesprogramms bildet der Besuch des Flüchtlingslagers Deheishe, wo wir mit den besonderen Problemen der Bewohner konfrontiert werden.

Der Abend findet seinen Ausklang auf der wunderschönen Terrasse von Abrahams Herberge bei Gesprächen und Wein aus der Region Bethlehem. Wir treffen eine Gruppe aus Deutschland, die zur Eröffnung des Kulturzentrums im Flüchtlingslager Jenin mit Marcus Vetter, dem Regiseur des Films Das Herz von Jenin angereist ist. Ein musikalischer Teilnehmer unterhält uns mit Gitarrenmusik.

Dienstag, 25. Mai 2010

25. Mai Jerusalem intensiv

Ende des Programms 22.30 Uhr, Zeit für den Blog. Was ist heute passiert. Geweckt von einem wunderschönen Morgen erleben wir unseren ersten Programmpunkt im Schmidt Girls College. Nach einem informativen Einführungsvortrag durch Schulleiter Nikolaus Kircher sehen wir die Klasse 8 in Mathematik: unterrichtet von einem jungen deutschen Lehrer Herrn Edinger, der am Seminar Stuttgart ausgebildet wurde.
Es schließt sich eine Führung durch die Altstadt an: Tempelberg, St. Annakirche, Via Dolorosa und schließlich die Grabeskriche (in östlicher Tradition Auferstehungskirche genannt).










Danach ist eine Stärkung angesagt am vertrauten Falaffel-Stand im Muristan.

Anschließend führt uns Tati in bewährter Weise durch das Museum und die Gedenkstätte YadVashem. Nach dem Abendessen widmen wir uns einem an israelischen und deutschen Schulen wichtigen Thema: der Gewaltprävention. Georg Rössler, Direktor des S.O.S. Zentrums für Gewaltstudien in Israel e.V., und sein Mitarbeiter Tobias machen uns in handlungsorientierter Form mit ihrer Konzeption bekannt. Der Tag endet zu später Stunde im schönen Garten unseres Gästehauses.
Der morgige Tag beginnt um 5.30 Uhr Ortszeit.

Montag, 24. Mai 2010

24. Mai Gut - aber früh - angekommen

Nach gutem Flug früh und müde angekommen erquicken wir uns am Strand von Tel Aviv. Wir warten auf das Frühstück im Leonardo Plaza und auf den Transfer nach Jerusalem. Ein ganz kurzer Sprühregenschauer lässt nur ganz ganz kurz das Verlangen nach dem Zuhause gebliebenen Regeschirm aufkommen. Nach einem guten Frühstück erreichen wir nach kurzer Fahrt und einem zu kurzen Nickerchen im Bus Jerusalem. Und da ging es erst richtig los.


Unsere Reiseleiterinnen Tati Weiss und Monika Hazboun beratschlagen das weitere Vorgehen. Wir begeben uns auf den Weg vom Ölberg über den Garten Gethsehmane durch das Kidrontal und betreten durch das "Abfalltor" die Altstadt von Jerusalem.

Unsere Alliah führt bei ungewohnt glühender Sonne vorbei an der Klagemauer zur Herberge. Dort heißt es ausruhen, bevor wir uns mit den Vertretern der Aktion Sühnezeihen treffen. In der intensiven Diskussion stellen uns Katharina von Münster und die Volontäre Friedriecke, Davide und Felix ihre Arbeit, unter anderem mit Holocaustüberlebenden wie Ester Golan. dar.

Nach stärkenden Abendessen diskutieren wir noch zu später Stunde mit Frau Khano (Bild unter zweite v.l.) von der Konrad-Adenauer-Stiftung Jerusalem über ihre Erfahrungen bei einem Schulprojekt mit 15 israelischen, jordanischen und palästinensischen Schulen, von denen wir zwei besuchen werden.
Der Abend findet seinen Abschluss bei einem Gang zur nächtlich beleuchteten und immer noch sehr belebten Klagemauer ... und dann im Bett.

Wir grüßen ganz herzlich unsere beiden Teilnehmer, die leider erkrankt sind und deshalb nicht mitfahren konnten. Wir wünschen gute Besserung. Sicherlich klappt es das nächste Mal.

Samstag, 22. Mai 2010

Gute Reise

LH 690 ab Frankfurt 23. Mai 2010 22.25
Ankunft in Tel Aviv 24. Mai 03.20 Uhr Ortszeit